Internationale Gewerkschaftsarbeit feiert 100-jähriges Bestehen

Von 1. bis 3. Juni fand der Weltkongress der Weltorganisation der ArbeitnehmerInnen in Wien statt. Rund 120 GewerkschafterInnen aus Europa, Asien, Südamerika, Afrika und Kanada nahmen an dem Kongress, der unter dem Titel „WOW – 100 Jahre Werte, Dienste und Fortschritt“ stattfindet, teil.
Vor allem die Pandemie und deren Auswirkungen auf die Arbeitswelt standen im Fokus des Interesses der TeilnehmerInnen. Deutlich wurde, wie unterschiedlich diese sind, vor allem hinsichtlich des Entwicklungsstandes der einzelnen Länder. Die Europäer strichen vor allem den Austausch zwischen den Ländern hervor und wie spannend die Einblicke in andere Länder sind, die herausforderndere Situationen vorfinden als die Europäer.
Die KollegInnen aus den Ländern außerhalb Europas sind vor allem sehr dankbar über die finanzielle Unterstützung seitens der WOW, ohne die die Arbeit nicht möglich wäre.
Ziel von WOW war und ist es, zu stabilen und guten Lebens- und Arbeitsbedingungen beizutragen. Die Teilnahme von KollegInnen aus Südamerika und Afrika hat im Zuge des Kongresses verdeutlicht, dass gesellschaftspolitisches Engagement in einigen Ländern auch heute noch sehr gefährlich sein kann.
Am Mittwoch fand die Eröffnung statt. Die Grußbotschaften zahlreicher PolitikerInnen zeigten die Wichtigkeit internationaler Solidarität. Arbeitsminister Martin Kocher skizzierte die Schwierigkeiten der vergangenen zwei Pandemiejahre und deren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Bundeskanzler Karl Nehammer mahnte, über den Tellerrand zu schauen und weniger privilegierte Länder mitzunehmen.
Jemand, der im internationalen, aber vor allem europäischen Kontext nicht fehlen durfte ist der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Othmar Karas. Er nahm in seinem Eröffnungsstatement Bezug auf die Ukraine und strich ebenfalls die Notwendigkeit der europäischen und internationalen Solidarität hervor. Norbert Schnedl, Vizepräsident des ÖGB und gewerkschaftlich vom internationalen Parkett ebenfalls nicht wegzudenken, zeigte sich anerkennend gegenüber der tollen Organisation und gratulierte der WOW zu ihrem 100 jährigen Bestehen. Markus Hiesberger, Teilnehmer der österreichischen Delegation und zukünftiger Bundesgeschäftsführer der FCG/GPA zeigte sich besonders beeindruckt vom Engagement der südamerikanischen KollegInnen. Dort werde man noch immer aufgrund seines politischen Engagement verfolgt und ermordet.
Die wohl persönlichsten Worte fand Wolfgang Pischinger, Vorsitzender der FCG/GPA und Europavorsitzender der WOW: „Nach so langer Zeit war es großartig, all unsere Freunde aus der WOW wieder persönlich zu sehen und erleben zu können. Die Berichte aus den verschiedenen Kontinenten haben wieder deutlich gemacht, wie wichtig die Arbeit dieser internationalen christlichen Gewerkschaft ist. Wir wollen weiter wachsen und noch mehr politischen Einfluss bekommen. WOW: 100 Years of values, service & progress!“