Lockdown als Schlupfloch zu nutzen ist geschmacklos

 Auf den Vorschlag des Wirtschaftskammerpräsidenten, den Handel vor Weihnachten auch am Sonntag zu öffnen, reagiert die Fraktion Christlicher Gewerkschafter*innen in der GPA äußerst verschnupft.

„Egal, welches Argument aus dem Hut gezaubert wird. Die Sonntagsöffnung ist für uns definitiv keine Option“, so Wolfgang Pischinger, Vorsitzender der FCG/GPA.
„Das Corona-Virus und den Lockdown als Aufhänger zu nehmen, um die Sonntagsöffnung zu ermöglichen, halte ich für geschmacklos“, stößt Franz Gosch, Bundesgeschäftsführer der FCG/GPA in die gleiche Richtung.

Zahlreiche Studien belegen, dass eine Sonntagsöffnung zu keiner Umsatzsteigerung führe. Auch das Argument, die Kundenströme zu entzerren, ließe man auf Gewerkschaftsseite nicht gelten. Die Handelsangestellten seien insbesondere in der Vorweihnachtszeit durch die längeren Öffnungszeiten sowie die Einkaufssamstage ohnehin stark gefordert. Ihnen nun auch noch den Sonntag als Ruhezeit wegzunehmen, empfinden die Verantwortlichen der FCG/GPA als Affront gegen die Arbeitnehmer*innen zugunsten des Konsums.

Lugners Unterstützung entbehrlich

Dass sich ausgerechnet der Befürworter Nummer 1 der Sonntagsöffnung unterstützend zu Wort meldet sei klar. „Herr Lugner lässt keine Gelegenheit aus um sich ins Spiel zu bringen und wittert in diesem Vorschlag seine Chance der Gewinnmaximierung“, entrüstet sich Pischinger. „Diesem Vorschlag werden wir mit aller Kraft entgegentreten, denn der Sonntag ist ein gesellschaftlicher Wert in Österreich, den wir uns nicht wegnehmen lassen“, so Pischinger und Gosch abschließend.