FCG/GPA zum 8. März: Genug der Datensammlung. Es geht ums Tun

Selbst 113 Jahre später sind Frauen massiven Benachteiligungen ausgesetzt

Gender Pay Gap, Internationaler Frauentag, Zeitverwendungsstudie. „Die Politik sammelt Daten und beobachtet Entwicklungen. Die Lebensrealitäten von Frauen ändern sich aber dadurch kaum“, stellt Karin Zeisel, Bundesfrauenvorsitzende der Fraktion Christlicher Gewerkschafter:innen in der Gewerkschaft GPA fest.

Sie kritisiert die fehlende Umsetzung ins praktische Leben von Frauen. Österreich zählt nach wie vor zu den EU-Ländern mit den größten Einkommensunterschieden zwischen den Geschlechtern. „Ist das System? Will man das traditionelle Frauenbild fortsetzen? Die Datenlage ist klar, die notwendigen Maßnahmen sind bekannt. Die sofortige und tatsächliche Umsetzung fehlt noch immer“, urteilt Zeisel.

113 Jahre dieselbe Forderung

Seit 1911 fordern Frauen am Internationalen Frauentag „gleiches Geld für gleiche Arbeit“. Österreich hat 14 Jahre gebraucht, um mit der Zeitverwendungsstudie eine aktuelle Erhebung durchzuführen, wie bezahlte- und unbezahlte Arbeit verteilt ist. Der Gender Pay Gap hat sich zwischen 2010 und heute gerade mal um 5 Prozent verbessert. Die Care Arbeit liegt nach wie vor bei Frauen und Mädchen. Diese Beispiele zeigen, dass ohne konkrete Maßnahmen wieder nur minimale Verbesserungen für Frauen erreicht werden können.

„Wir FCG/GPA Frauen haben die jährliche Erhebung dieser Daten gefordert und stehen auch jetzt dazu, dass eine regelmäßige Zeitverwendungsstudie ein probates Mittel ist, Transparenz zu schaffen. Aber ohne konkretes Tun von Seiten der Politik führt sich selbst diese Forderung ad absurdum“, ist Zeisel überzeugt. Jedes Jahr am 8. März wird diskutiert, versprochen und sich empört. Dann herrscht 364 Tag wieder Stillstand. „Ich sage, genug Studien, genug Versprechungen. Sofortiges Tun ist die Aufgabe der Politik“, so Zeisel.